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1320. Juli 24. Glogau.

Vig. b. Jac. ap.

Johann, Propst der Glogauer Kirche, bekundet, dass vor ihm Jan, Kunad, Peter, Sophia und Marusa, Kinder des weiland Schulzen Ulrich von Heremita, die auf den Propsteigütern oberhalb Baricz (Bautsch, Kr. Glogau) gelegene Mühle und ihr väterliches Erbtheil darauf dem Michael, Erbherrn von Nichelow (Mülchau, Kr. Glogau), verkauft haben. Indem er und seine Kapitelsbrüder vertrauen, dass der Käufer für die Verbesserung der Wege und für sonstige Erfordernisse Sorge tragen werde, treten sie unter Bestätigung dieses Erbkaufes ihm von der Hälfte ihrer seit der Aussetzung darauf haftenden Nutzungen an Getreide, Malz, Mehl, vom Fischfang in structura molendini et in crate den dritten Theil ab. De clausura vero que dicitur vulgaritur yas Nicolai (yas Fischwehr vgl. Scbles. Zeitschrift V, 386, VI, 153) et a molendino ascendendo usque ad antiquum molendinum quondam Symonis de Carow behält sich der Propst nur den vierten Theil vor. Dafür muss gen. Michael mit dem Müller für die Steine und das Eisenmaterial zur Mühle, dem Damme, den Wegen etc. auf seine Kosten Sorge tragen. Einer seiner Diener, z. B. sein Wlodar oder irgend ein anderer, den der Propst nach seinem Belieben dazu erwählt, wird seine Mahlmetzen und sein Drittel einnehmen. An der Kiste, in welcher das Getreide und das Mehl gesammelt werden, sollen 2 Schlösser und 2 Schlüssel, deren einen sein Diener, den andern der Diener des Michael oder der Müller hat, hängen. Die Theilung des Getreides und des Mehls geschieht am Sonnabend zu gleichen Theilen, und den Antheil des Propstes muss der Müller getreulich mahlen. Damit dem Michael die Bewohnung der Mühle um so sicherer sei, darf er beliebig viele Gärten vor der Mühle aussetzen.

Z.: des Ausstellers Mitbrüder an der Glogauer Kirche Ulman Dechant, Friedrich Kantor. Thylo Kustos, Mag. Zacharias, Mag. Erenbert, Konrad Lange, Thyczco von Sprottau, Heinrich von Brustow (Brostau, Kr. Glogau), Lutold und Jerislaus von Grodis (Gräditz, Kreis Glogau), Andreas von Nasseticz (Nosswitz, Kr. Glogau), Wenczko Schulz von Schutelow (Schüttlau, Kr. Guhrau), Jakob Cudir (Kauder?).


Or. im Bresl. Domarchiv Glogauer Domurkunde mit den an violetten Seidenfäden hängenden an den Rändern stark beschädigten Siegeln des Ausstellers und des Glogauer Domkapitels (Mutter Gottes mit dem Jesuskinde).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.